Obwohl die Zinsen niedrig sind, können sich viele Deutsche kein Wohneigentum leisten. Schuld sind die hohen Nebenkosten. Während die Politik bei den Maklergebühren aktiv geworden ist, bleibt ein anderer Kostenblock ohne Veränderung.
Deutschland bleibt Mieterland. Nur 45 Prozent der Menschen hierzulande wohnen in den eigenen vier Wänden, so wenige wie in keinem anderen EU-Land. Dabei sehnen sich eigentlich viele Mieter nach Wohneigentum: Wie aus der jüngst veröffentlichten „Wohntraumstudie 2019“ des Baugeldvermittlers Interhyp hervorgeht, möchte jeder Zehnte bald eine Wohnung oder ein Haus kaufen. 38 Prozent geben hingegen zu Protokoll, dass sie zwar gern Wohneigentum erwerben würden, aber nicht die finanziellen Mittel dazu haben.
Dabei könnten sich in der gegenwärtigen Niedrigzinsphase viele Kaufinteressenten durchaus die laufenden Kosten für Zins und Tilgung leisten. Das Problem liegt woanders. „Der Bedarf an Eigenkapital übersteigt oftmals die Ersparnisse und erweist sich für viele Haushalte als größtes Hindernis für Wohneigentum“, hält die Bausparkasse Schwäbisch Hall fest.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die Zinsen für Immobiliendarlehen zuletzt leicht sinken lassen. Damit profitieren Häuslebauer und Immobilienkäufer weiter von extrem günstigen Konditionen.